Teilstationäre Reha
Nach einem Herzinfarkt, einer schweren Operation oder einem Unfall kann für die Betroffenen die Teilnahme an verschiedenen Reha-Maßnahmen notwendig werden. Doch nicht immer kann der Patient sein Zuhause für die Dauer der Rehabilitation verlassen und in einer Klinik stationär untergebracht werden. Die sogenannte teilstationäre oder auch ganztägig ambulante Reha bietet hier einen empfehlenswerten Mittelweg. Was zeichnet diese Art der Behandlung aus und für wen ist es sinnvoll, eine Reha teilstationär durchzuführen?
Was ist eine teilstationäre Reha?
Im Gegensatz zu einer vollstationären Rehabilitation, bei welcher der Patient komplett in der Klinik untergebracht ist, sucht er diese bei einer teilstationären Behandlung täglich lediglich für mehrere Stunden auf. Die Abende und die Wochenenden verbringt er zuhause. Kostenträger ist die Rentenversicherung, bei Nichterwerbstätigen die Krankenkasse und bei Arbeitsunfällen / Berufskrankheiten die Berufsgenossenschaft.
Was ist der Unterschied zwischen ambulanter und teilstationärer Reha?
Auch bei einer ganztägig ambulanten Rehabilitation verbringt der Betroffene nur einen Teil seiner Zeit in einer Reha-Klinik und hält sich ansonsten in seinem gewohnten Umfeld auf. Daher werden die Begriffe ambulante bzw. teilstationäre Reha häufig synonym verwendet.
Wie läuft eine teilstationäre Rehabilitation ab?
In Abhängigkeit von der zugrundeliegenden Erkrankung erfolgt eine teilstationäre Rehabilitation tagsüber und umfasst sämtliche Maßnahmen, die auch die Patienten einer stationären Rehabilitation in Anspruch nehmen. Lediglich die Übernachtung sowie gegebenenfalls ein Teil der Verpflegung entfallen. Vor Beginn der Rehabilitationsmaßnahmen begeben sich die Patienten entweder selbstständig oder unter Inanspruchnahme eines Fahrdienstes in die Rehaklinik, nach abgeschlossener Therapie fahren sie am Abend wieder zurück nach Hause. Die Leistungen sind gleichwertig zum stationären Aufenthalt in einer Rehabilitationseinrichtung und erfolgen für vier bis sechs Stunden an maximal zwanzig Behandlungstagen.
Wer kann eine teilstationäre Reha durchführen?
Hier sind in erster Linie Menschen zu nennen, deren individuelle Lebenssituation eine stationäre Rehabilitation erschwert oder verhindert. Allerdings bedarf es hierfür einer gewissen gesundheitlichen Stabilität, die durch einen Arzt bzw. Facharzt bestätigt werden muss. Ebenso wichtig ist, dass ein stabiles privates und soziales Umfeld gegeben ist. Schließlich ist ein gewisser Erholungsfaktor während der Rehabilitation entscheidend dafür, dass die Reha überhaupt zum gewünschten Erfolg führen kann. Ist es dem Patienten nicht möglich, sich während seiner Zeit im eigenen Zuhause zu entspannen oder besteht die Gefahr für medizinische Komplikationen, sollte lieber eine stationäre Aufnahme angestrebt werden.
Was sind die Vorteile einer teilstationären Rehabilitation?
Das Ziel jedweder medizinischen Rehabilitation – egal, ob stationär oder teilstationär (ambulant) – ist immer die bestmögliche Genesung des Patienten bzw. der Wiedergewinn von größtmöglicher Selbstständigkeit. Der Erfolg von Rehabilitationsmaßnahmen kann mitunter dadurch gesteigert werden, dass die Rehabilitanden während der Therapie zumindest die Nächte und die Wochenenden in ihrem gewohnten häuslichen Umfeld verbringen. Hier können sie verschiedene, in der Rehabilitation erlernte, Techniken und Strategien direkt selbstständig umsetzen und so schneller wieder zurück zu einem gewohnten Tagesablauf finden. Darüber hinaus können eventuelle Probleme, die sich beim Leben im eigenen Zuhause auftun, direkt mit dem Arzt besprochen und aufgearbeitet werden.