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Koronare Herzkrankheit

 

Die Koronare Herzkrankheit (KHK) gehört nicht nur zu den gefährlichsten Herz-Kreislauf-Erkrankungen, sondern auch zu den am häufigsten verbreiteten. Erhebungen aus dem Jahr 2021 zufolge leiden insgesamt mehr als 5 Prozent aller Frauen unter einer Koronaren Herzerkrankung, bei Männern sind es sogar beinahe 7 Prozent1. Vor allem ältere Menschen ab 65 Jahren haben ein großes Risiko, an einer KHK zu erkranken. Da die Herzkrankheit langfristig zu Herzrhythmusstörungen, Herzinsuffizienz oder einem Herzinfarkt führen kann, sind frühzeitige Diagnose und Behandlung entscheidend. Alle Informationen über die Erkrankung des Herzmuskels, typische Symptome und die ideale Therapie werden nachfolgend vorgestellt.

Koronare Herzerkrankung in Kürze

Herzklappen-OP: Herz in der Hand

Ursachen: Arteriosklerose, Risikofaktoren wie hoher Blutdruck, Typ-2-Diabetes, Übergewicht, Rauchen, Bewegungsmangel

Symptome: Angina pectoris mit Brustschmerzen und Engegefühl in der Brust

Diagnose: EKG, Ultraschall, Myokardszintigrafie, Positronenemissionstomographie, MRT, CT 

Behandlung: Therapie der Grund- und Begleiterkrankungen, medikamentöse Therapie, Revaskularisationstherapie, Sporttherapie

Folgen: Herzschwäche, Herzinfarkt, plötzlicher Herztod

Reha: kardiologische Reha MRA/Heilverfahren, AHB nach Operation

Prävention: Reduktion von Risikofaktoren wie Rauchen, Übergewicht, Bewegungsmangel, ungünstige Ernährung, Bluthochdruck

Was ist eine Koronare Herzkrankheit (KHK)?

Bei einer Koronaren Herzkrankheit (KHK) handelt es sich um eine chronische Erkrankung des Herzens. Hierbei verengen sich die Herzkranzgefäße (in Folge einer Arteriosklerose) zunehmend, sodass der Herzmuskel nicht mehr mit ausreichend Blut und Sauerstoff versorgt werden kann. Typisch für den Verlauf der KHK ist die Ausbildung einer Angina pectoris, bei der es zu einem Engegefühl und Schmerzen in der Brust kommt. Die Koronare Herzerkrankung kann langfristig zu Komplikationen wie Herzrhythmusstörungen, Herzinsuffizienz oder Herzinfarkt und plötzlichem Herztod führen. Sie gilt als nicht heilbar, lässt sich jedoch mit der richtigen Therapie gut behandeln.

Koronare Herzkrankheit Ursachen

Wie entsteht eine Koronare Herzerkrankung?

Herzklappenoperation: 3D Illustration HerzDie Koronare Herzerkrankung gilt sowohl in Deutschland als auch weltweit als eine der häufigsten Todesursachen2. Bedingt durch ihren Entstehungsmechanismus betrifft sie vornehmlich ältere Patienten, grundsätzlich können aber auch jüngere Menschen an einer KHK erkranken. 

Hinter ihr verbirgt sich eine Unterversorgung des Herzens. Eine solche entsteht, wenn nicht mehr ausreichend Blut zum Herzen gelangt. Zuständig hierfür sind die sogenannten Herzkranzgefäße, die das Blut zum Herzen leiten. Werden diese Blutgefäße durch Ablagerungen (Plaques) verengt, kann das Blut nicht mehr ungehindert passieren und das Herz versorgen. Dies kann langfristig zu schwerwiegenden Folgen führen – Herzinfarkt und sogar plötzlicher Herztod sind möglich.

Was sind die Ursachen und Risikofaktoren einer Koronaren Herzkrankheit?

Der Grund für die Entstehung einer Koronaren Herzerkrankung ist die Arteriosklerose, die häufig auch als Arterienverkalkung bezeichnet wird. Für diese Arteriosklerose gibt es zahlreiche Ursachen und Risikofaktoren, von denen wiederum einige beeinflussbar sind, andere hingegen nicht.

Alter und Geschlecht sind beispielsweise Parameter, die Patienten nicht beeinflussen können: Je älter eine Person ist, umso höher ist das Risiko, von einer Arteriosklerose und in der Folge irgendwann auch von einer KHK betroffen zu sein. Zudem sind Männer anfälliger als Frauen. Weitere Risikofaktoren sind3:

  • Rauchen
  • Bluthochdruck
  • hohe Cholesterinwerte (LDL-Cholesterin)
  • Diabetes mellitus
  • Bewegungsmangel
  • Übergewicht
  • genetische Veranlagung

Koronare Herzkrankheit Symptome

Was sind Symptome einer KHK?

Patienten, die unter einer KHK Herzkrankheit leiden, weisen teilweise unterschiedliche Symptome auf. Das liegt daran, dass die Ausprägung der Beschwerden unter anderem davon abhängt, wie viel Blut noch durch die Koronararterien zum Herz gelangen kann. 

Angina Pectoris als Leitsymptom

Das Leitsymptom der KHK ist die Angina pectoris (Brustenge). Dabei kommt es zu Schmerzen hinter dem Brustbein mit gleichzeitigem Auftreten eines Engegefühls in der Brust. Die Schmerzen können ausstrahlen und so auch Hals, Rücken, Oberarme und Oberbauch betreffen. Teilweise berichten Patienten sogar von Schmerzen im linken Unterkiefer. Zunächst treten die Beschwerden überwiegend bei körperlicher Anstrengung auf, bei fortschreitender KHK bzw. Angina pectoris sind Symptome im Ruhezustand möglich.

Weitere Symptome

  • Atemnot
  • Schwitzen
  • Blutdruckabfall
  • Gesichtsblässe
  • Übelkeit
  • beschleunigter Herzschlag
  • Angst und Panik

Was ist der Unterschied zwischen einer stabilen und einer instabilen Angina pectoris?

Stabile Angina pectoris

Bei einer stabilen Angina pectoris kommt es zu unangenehmen Symptomen wie Brustenge und Schmerzen in der Brust vor allem in körperlich und/oder psychisch belastenden Situationen. Schwere körperliche Tätigkeiten oder Sport können die Beschwerden genauso auslösen wie Stress. Typisch ist, dass die Symptome nach einer gewissen Ruhezeit wieder verschwinden und dass das Erregungslevel, welches die Beschwerden auslöst, relativ stabil ist.

Instabile Anginga pectoris

Eine instabile Angina pectoris ist durch einen weitaus weniger stabilen Verlauf gekennzeichnet. Die Intensität der Schmerzen kann dabei genauso variieren wie die Auslöser oder das Andauern der Beschwerden. Der instabilen Angina pectoris liegt meist eine plötzliche Verengung in den Koronararterien zugrunde, die beispielsweise durch ein Gerinnsel hervorgerufen werden kann. Dadurch ist das Risiko einer kompletten Verstopfung der Koronararterien sehr groß und die Gefahr für einen Herzinfarkt steigt. Es sollte umgehend eine medizinische Behandlung erfolgen4.

Diagnose der KHK Herzkrankheit

Wie wird eine KHK Herzerkrankung diagnostiziert?

Klinik Eichholz: Rehaklinik für KHK BehandlungZu Beginn der Diagnose einer KHK Herzerkrankung steht die ausführliche Anamnese durch den behandelnden Arzt. Viele Patienten suchen diesen aufgrund von Brustschmerzen bei körperlicher Belastung auf. Die körperliche Untersuchung durch den Mediziner zielt vor allem darauf ab, andere Ursachen als die KHK für die Beschwerden auszuschließen und den Patienten für die mögliche KHK zu sensibilisieren. Anschließend folgt, je nach Bedarf, eine Reihe kardiologischer Untersuchungen, um eine fundierte Diagnose stellen zu können:

  • EKG (inklusive Belastungs-EKG)
  • MRT
  • CT
  • Ultraschall
  • Myokardszintigrafie
  • Positronenemissionstomographie (PET)

Behandlung der Koronaren Herzkrankheit

Wie wird eine KHK behandelt?

Patienten, die an einer Koronaren Herzkrankheit leiden, leben mit einem erhöhten Risiko für Folgeerkrankungen: Herzrhythmusstörungen, Herzschwäche und Herzinfarkt gehören zu den möglichen negativen Folgen der KHK. Umso wichtiger ist eine frühzeitig einsetzende Therapie. Denn wenngleich die Verengung der Herzkranzgefäße bislang noch nicht vollständig behoben werden kann, ist es möglich, ein Fortschreiten der Erkrankung sowie mögliche negative Folgeerscheinungen zu verhindern. Dafür stehen konservative und operative Methoden zur Auswahl.

Wie sieht die konservative Behandlung der KHK aus?

Bei der konservativen Therapie der Koronaren Herzerkrankung steht zunächst eine Behandlung von Grund- und Begleiterkrankungen im Fokus. Patienten mit Übergewicht, Bluthochdruck, Bewegungsmangel und zu hohem Cholesterinspiegel werden angehalten, Gewicht zu verlieren, die Ernährung umzustellen und sich an einen herzgesünderen Lebensstil anzupassen. 

Darüber hinaus können Medikamente helfen, die Koronare Herzkrankheit auszubremsen bzw. negative Folgen zu verhindern. So kommen beispielsweise ASS (Acetylsalicylsäure) oder Clopidogrel zum Einsatz, um Schmerzen zu lindern sowie eine Verklumpung von Blutplättchen zu verhindern. Dadurch soll das Risiko für einen kompletten Verschluss der Herzkranzgefäße gesenkt werden. Weitere Medikamente, die häufig verabreicht werden, sind Betablocker, Diuretika oder ACE-Hemmer, wobei die individuelle Ausgangssituation des Patienten darüber entscheidet, welche Medikamente in welcher Kombination als wirksam und hilfreich erachtet werden.

Wie sieht die operative Behandlung der KHK aus?

Sind die Herzkranzgefäße zu stark verengt und lassen sich die Symptome der Koronaren Herzkrankheit nicht mithilfe von Medikamenten in den Griff bekommen, wird häufig ein operativer Eingriff empfohlen. Dieser soll den Betroffenen nicht nur Linderung verschaffen, sondern auch das Risiko für die Entstehung einer Herzschwäche oder eines Herzinfarkts senken. In Frage kommen zwei Eingriffe: das Einsetzen eines Stents (Gefäßstütze) oder das Anlegen eines Bypasses (Überbrückung des verstopften Herzkranzgefäßes). In diesem Zusammenhang spricht die zugrundeliegende Leitlinie auch von einer Revaskularisationstherapie5.

Wie sind die Heilungschancen einer Koronaren Herzkrankheit?

Die Koronare Herzerkrankung kann als solche bislang nicht geheilt werden. Die Verengungen innerhalb der Koronararterien lassen sich nach heutigem Stand der medizinischen Forschung nicht auflösen. Durch operative Maßnahmen ist es möglich, die Herzkranzgefäße durch Stents zu erweitern bzw. offen zu halten oder durch einen Bypass zu umgehen. Dabei zielt die Behandlung der Patienten jedoch in erster Linie darauf ab, negative Folgen der Koronaren Herzkrankheit sowie ein Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern.

Dafür sind nicht nur die medizinisch-therapeutischen Maßnahmen entscheidend – auch die aktive Mithilfe des Patienten ist gefragt. Dieser muss beispielsweise Risikofaktoren wie Rauchen, Übergewicht oder Bewegungsmangel aufgeben, um seine Lebensqualität zu erhalten.

Was bringt eine Reha bei KHK Herzerkrankungen?

Reha bei Herzinsuffizienz

Eine Reha nach koronarer Herzkrankheit kann hilfreich sein, um Patienten den Umstieg auf ein herzgesundes Leben zu erleichtern. Die korrekte Einstellung der Medikamente steht dabei genauso im Fokus wie die Behandlung von Begleit- bzw. Grunderkrankungen wie Bluthochdruck, Diabetes, Übergewicht und Co. Auch ein Rauchstopp kann während der Rehabilitation stattfinden. Wurden Stents oder ein Bypass gesetzt, dient der Aufenthalt in der Rehaklinik zusätzlich der Genesung. Gleiches gilt für den Fall, dass die Minderdurchblutung des Herzmuskels bereits zu einem Herzinfarkt geführt hat (Reha nach Herzinfarkt). 

Einen weiteren wichtigen Nutzen, den die Rehabilitation in einer Klinik leisten kann, ist die umfassende Schulung der Betroffenen: Sie lernen, wie sie sich optimal auf das Leben mit der ischämischen Herzkrankheit einstellen. Zudem erhalten sie eine umfassende psycho-soziale Betreuung, da die Diagnose Koronare Herzkrankheit Betroffene oft aus ihrem gewohnten Alltag wirft.

 

Quellenliste

1 Heidemann, Christin et al. „Gesundheitliche Lage von Erwachsenen in Deutschland – Ergebnisse zu ausgewählten Indikatoren der Studie GEDA 2019/2020-EHIS“, Journal of Health Monitoring · 2021 6(3) DOI 10.25646/8456, Robert Koch-Institut, Berlin, S. 10, https://www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Gesundheitsberichterstattung/GBEDownloadsJ/Focus/JoHM_03_2021_GEDA_Gesundheitliche_Lage.pdf?__blob=publicationFile (Datum des Zugriffs: 15.11.2022)

2 Busch, Markus et al. „12-Monats-Prävalenz einer koronaren Herzkrankheit in Deutschland“, Journal of Health Monitoring · 2017 2(1) DOI 10.17886/RKI-GBE-2017-009

Robert Koch-Institut, Berlin, S. 64, https://www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Gesundheitsberichterstattung/GBEDownloadsJ/FactSheets/JoHM_2017_01_gesundheitliche_lage4.pdf?__blob=publicationFile (Datum des Zugriffs: 15.11.2022)

3 Deutsche Herzstiftung e.V. „Die koronare Herzkrankheit: Ursachen und Risiken“, https://www.herzstiftung.de/infos-zu-herzerkrankungen/koronare-herzkrankheit/ursachen (Datum des Zugriffs: 15.11.2022)

Sweis, Ranya et al. „Angina pectoris”, MSD Manual – Ausgabe für Patienten, https://www.msdmanuals.com/de-de/heim/herz-und-gefäßkrankheiten/koronare-herzkrankheit/angina-pectoris (Datum des Zugriffs: 15.11.2022)

5 Bundesärztekammer (BÄK), Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV), Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF). Nationale VersorgungsLeitlinie Chronische KHK – Langfassung, 5. Auflage. Version 1. 2019, S. 73 ff. [cited: 2022-1115]. DOI: 10.6101/AZQ/000419. www.khk.versorgungsleitlinien.de.,https://www.dgthg.de/upload/pdf/khk-5aufl-vers1-lang.pdf (Datum des Zugriffs: 15.11.2022)

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