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Reha nach einer Amputation

In Deutschland gibt es bislang noch kein Amputationsregister, weshalb die Zahlen zu den jährlich durchgeführten Amputationen ungenau sind. Eine regionale Analyse aus dem Jahr 2019 kommt auf eine Rate von 67 Fällen pro 100.000 Einwohner, wobei deutliche regionale Unterschiede festzustellen sind1. Unabhängig von den konkreten Zahlen ist es jedoch ein Fakt, dass der Verlust einer Gliedmaße für den Betroffenen einschneidende und irreversible Veränderungen mit sich bringt. Damit dies nicht zwangsläufig auch einen Verlust an Lebensqualität bedeutet, kann eine Reha nach Amputation helfen. Der folgende Beitrag informiert über alle Details rund um die Möglichkeiten der Rehabilitation.

Reha nach Amputation in Kürze

  • Indikationen: Amputationen von Beinen, Ober- und Unterschenkeln, Fuß, Mittelfuß und Zehen sowie Armen, Händen und Fingern
  • Behandlungen: Wundversorgung, Stumpfformung, Stumpfpflege, Orthopädietechnik, Ergotherapie, Physiotherapie, psycho-soziale Betreuung
  • Durchführung: stationär oder teilstationär (ganztägig ambulant)
  • Ziele: optimale Wundheilung und Wundpflege, Versorgung mit einer Prothese und Prothesenschulung, Stressreduktion, Erhalt bzw. Wiederherstellung der Lebensqualität
  • Dauer: stationäre Reha 3 Wochen, ganztägig ambulante Reha 20 Behandlungstage
  • Kostenträger: Gesetzliche Krankenkasse, Rentenversicherung, Unfallkasse

Was ist eine Reha nach einer Amputation?

Bei einer Reha nach einer Amputation handelt es sich um eine medizinisch-therapeutische Behandlung, die in der Regel als Anschlussheilbehandlung (AHB) durchgeführt wird und sich direkt an den Klinikaufenthalt anschließt. Im Fokus der Therapie steht die optimale Versorgung des Stumpfes sowie der Erhalt bzw. der Wiederaufbau der Lebensqualität der Patienten. Die Rehabilitation kann stationär oder ganztägig ambulant durchgeführt werden, die Kostenübernahme ist grundsätzlich gesichert.

Warum ist eine Reha nach einer Amputation sinnvoll?

Für Patienten ist nach einer Arm-, Fuß- oder Beinamputation oft nichts mehr, wie es einmal war. Dabei spielt es meist nur eine nebensächliche Rolle, ob der Verlust der Gliedmaße durch einen Unfall oder eine geplante Operation verursacht wurde.

 

Psychische und soziale Stabilisierung.

Für viele Betroffene sind die Veränderungen vor allem auf psychischer und sozialer Ebene spürbar.  Sie fühlen sich unvollkommen und makelhaft, können vielleicht ihren Beruf nicht mehr ausüben, ihren Hobbys nicht mehr nachgehen. Eine Reha für Amputationen kann hier sinnvoll sein, weil die Patienten durch die intensive Betreuung und umfassende psycho-soziale Beratungen aufgefangen werden. Darüber hinaus erfolgt ein eingehender Austausch mit Blick auf eine gegebenenfalls veränderte berufliche Zukunft.

Umgang mit Prothesen nach Majoramputation

Die Reha nach Amputation hat aber noch weitere sinnvolle Aufgaben: Laut der Leitlinie zur Rehabilitation nach Majoramputationen an der unteren Extremität (proximal des Fußes) soll sie dem Patienten auch dabei helfen, Kraft und Ausdauer zu trainieren, ihn in der Selbstversorgung unterstützen und gegebenenfalls eine Interimsprothese zur Verfügung stellen2. Dadurch lernt der Patient unmittelbar nach der Amputation, wie er mit der neuen, veränderten Situation bestmöglich umgehen kann. Für viele Betroffene ist gerade dies der nötige Motivationsschub, um nach der Rückkehr ins häusliche Umfeld nicht in ein emotionales Loch zu fallen.

Wann sollte eine Reha nach einer Amputation durchgeführt werden?

Reha nach Amputation

Eine Reha bei Amputation findet normalerweise direkt im Anschluss an die Behandlung in der Klinik statt. Man spricht deshalb auch von einer Anschlussheilbehandlung. In Ausnahmefällen können zwischen der Behandlung in einem Akutkrankenhaus und der Reha-Klinik maximal 2 Wochen liegen. Allerdings wird dies bei einer Rehabilitation nach einer Amputation normalerweise nicht empfohlen, da eine stabile Versorgung von Wunde und Stumpf gewährleistet sein muss.

Im Zusammenhang mit Amputationen werden Reha-Maßnahmen häufig verordnet. Gegebenenfalls ist es beim Verlust einer Extremität auch noch zu einem späteren Zeitpunkt möglich, eine Rehabilitation in Anspruch zu nehmen. Patienten können diese Möglichkeit mit ihrem behandelnden Arzt besprechen.

Was ist das Ziel einer Reha nach einer Amputation?

Die Ziele für eine Reha werden stets individuell definiert und an die gesundheitlichen Bedingungen sowie die Bedürfnisse des Patienten angepasst. So existieren beispielsweise große Unterschiede zwischen den Zielen für eine geriatrische Reha nach Amputation und einer Rehabilitation für einen jungen Berufstätigen.

Neben der optimalen Wundversorgung und Stumpfformung stehen meist der Erhalt der Fähigkeit, sich selbst zu versorgen, sowie der Erhalt bzw. die Wiederherstellung der beruflichen Leistungsfähigkeit im Fokus. Darüber hinaus wünschen sich vor allem jüngere Patienten, den Umgang mit einer Prothese zu erlernen.

Welche Therapien werden bei einer Reha nach einer Amputation durchgeführt?

In einer Klinik zur Rehabilitation von Amputierten werden die einzelnen Therapien individuell in einem Behandlungsplan zusammengestellt. So ergibt sich ein möglichst ganzheitliches Behandlungsschema, welches die individuelle Situation des Patienten berücksichtigt. Während des Aufenthalts in der Klinik kann dieser Plan in Rücksprache mit dem Arzt jederzeit überarbeitet werden, sodass auf gesundheitliche Veränderungen optimal reagiert werden kann. Zu den wichtigsten Therapien gehören unter anderem:

 

  • Wundversorgung, Stumpfformung, Stumpfpflege
  • Gesundheitsschulungen
  • Orthopädietechnik (Prothese)
  • Ergotherapie
  • Physiotherapie und Krankengymnastik
  • physikalische Therapie
  • psycho-soziale Betreuung
  • Behandlung von Begleiterkrankungen

 

Überzeugende Gründe für eine Reha nach Amputation in der Klinik Eichholz

Patienten, denen ein Arm oder ein Bein amputiert wurde, haben durch den Verlust der Gliedmaße bereits mit großen Herausforderungen zu kämpfen. Sie sollten sich nicht auch noch mit der Finanzierung der Rehabilitation oder der Prothese beschäftigen müssen. Das müssen sie auch nicht: Kostenträger wie die gesetzliche Krankenkasse, die Rentenversicherung oder die Unfallkasse springen ein und übernehmen die Kosten. In den meisten Fällen sind lediglich kleine Zuzahlungsbeträge durch den Patienten zu leisten.

Wie beantragt man eine Reha nach einer Amputation?

Wie ist die Reha gesetzlich geregelt?Findet die Amputation im Rahmen einer geplanten Operation statt, bespricht der behandelnde Arzt alle Details für einen anschließenden Aufenthalt in einer Rehaklinik vermutlich bereits vor dem Eingriff mit seinem Patienten. Der Antrag selbst wird noch in der Klinik gestellt – das gilt auch bei ungeplanten Amputationen (etwa bei einem Unfall).

Wird die Rehabilitation nicht als Anschlussheilbehandlung durchgeführt, muss der eigene Arzt ebenfalls ins Boot geholt werden. Ein schriftliches Gutachten bzw. ein Befund zur voraussichtlichen Wirksamkeit einer solchen Reha-Maßnahme ist nämlich Pflicht, damit Krankenkasse und Co. die Kosten übernehmen.

Woran erkennt man eine gute Reha für Amputierte?

Eine gute Reha nach Amputation erkennt man in erster Linie daran, dass die Klinik über entsprechende Erfahrung im Fachbereich Orthopädische Reha sowie im Umgang mit Amputierten verfügt. Darüber hinaus sollte sie auch auf die Behandlung von Begleiterkrankungen spezialisiert sein, denn viele Patienten leiden zusätzlich unter Erkrankungen wie Diabetes oder einer arteriellen Verschlusskrankheit.

Die direkte Zusammenarbeit mit einer modernen Orthopädietechnik ist entscheidend, damit Patienten noch während ihres Aufenthalts mit einer Prothese versorgt werden und mit dieser trainieren können. Ein vielseitiges Freizeitangebot, eine gute Ausstattung und eine attraktive Lage wiederum sind persönliche Geschmackssache, tragen jedoch zur Erholung bei und sollten daher unbedingt berücksichtigt werden.

 

 

Quellenliste

1 Spoden, Melissa „Amputationen der unteren Extremität in Deutschland – Regionale Analyse mit Krankenhausabrechnungsdaten von 2011 bis 2015“, versorgungsatlas.de, DOI: 10.20364/VA-19.03, https://www.versorgungsatlas.de/fileadmin/ziva_docs/100/VA_19-03_Bericht-UnterschAmputationen_2019-03-28.pdf (Datum des Zugriffs: 16.11.2022)

2 Greitemann, B. et al „S2k-Leitlinie 033/044: Rehabilitation nach Majoramputation an der unteren Extremität (proximal des Fußes)“, Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (DGOOC), Vereinigung Technische Orthopädie (VTO), AWMF-Register Nr 033/044, Klasse: S2k, Datum: 24.06.2019, 4. Überarbeitung, https://register.awmf.org/assets/guidelines/033-044l_S2k_Rehabilitation_Majoramputation-untere_Extremitaet_2019-09_01.pdf (Datum des Zugriffs: 16.11.2022)

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