Gesundheitstipps und Rezept aus unserer Küche zum Thema Zimt
Verwendung und Wirkung von Zimt
Zimt gehört zur Weihnachtsbäckerei wie die Ostereier zu Ostern. Aber nicht nur in Keksrezepten findet er Verwendung. Zimt wird auch gerne als Zusatz in Müsliprodukten, Lebkuchen, Glühwein, verschiedene Weihnachtsteesorten, in Gewürzmischungen (z.B. Curry), Kaugummi und sogar in Kosmetika und Zahnpasta verwendet.
Zimt wird auch eine Reihe von gesundheitsfördernden Wirkungen nachgesagt. So soll schon ein halber Teelöffel Zimt die Blutzuckerwerte bei Typ 2 Diabetikern deutlich senken können. Dieses ist möglich, weil es sich bei Zimt um die wasserlösliche Polyphenolverbindung MHCP handelt, welche in Versuchen im Reagenzglas das Insulin imitiert. Leider hat es aber keine Depotwirkung, wodurch die Blutzuckerwerte nach Beendigung der Zimtaufnahme wieder ansteigen.
Des Weiteren soll der Zimt, laut Volksheilkunde eine desinfizierende und krampflösende, beruhigende und stimmungsaufhellende Wirkung haben und sogar die Durchblutung fördern. Er wurde gerade deshalb bevorzugt bei Verdauungsbeschwerden, wie Durchfall und Blähungen eingesetzt. Aber auch bei Appetitlosigkeit, Entzündungen, Rheuma, Rückenschmerzen, Zahnschmerzen (oft in Kombination mit Gewürznelken) und Erkältungskrankheiten wird gerne auf Zimt zurückgegriffen.
Aber leider hat der Zimt auch seine Schattenseiten. Dazu muss man aber wissen, dass es verschieden Sorten Zimt gibt und sich diese negativen Eigenschaften nicht auf alle Zimtsorten bezieht.
Zimt ist im Grunde nichts anderes als Baumrinde von Zimtbäumen. Bei uns am bekanntesten sind Ceylon Zimt und Cassia Zimt.
Unterschiede von Ceylon Zimt und Cassia Zimt
Zimtarten
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Ceylon Zimt /Caneel (Cinnamomum Verum)
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Cassia Zimt (Cinnamomum cassia)
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Herkunft
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Aus Sri Lanka (früher Ceylon)
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Ursprünglich aus China, heute aus: Vietnam, Indonesien und Sumatra
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Geruch / Geschmack
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duftiger, süßer Charakter
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kräftiger, schärferer Charakter
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Abbau
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höherer Arbeitsaufwand da die Bäume ständig abgeschlagen werden um diese kurz zu halten. Dieses regt die Wurzelstöcke an immer neue Ableger auszutreiben und von diesen zarten Wurzelschösslingen wird die Rinde abgeschält.
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Darf auswachsen, wird erst nach 4 Jahren erstmalig geerntet. Um an das zarte nur millimeterdicke Innere der Rinde zu gelangen werden Borke und Mittelrinde entfernt. Die Innenrinde wird geschält und rollt sich dabei von selbst auf und wird getrocknet.
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Preis
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Teurer, wegen hohem Arbeitsaufwand
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wesentlicher günstiger, wegen geringerem Aufwand und größerer und schnellerer Ernte
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Gefahr
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eher unkritisch, wegen vielfach geringeren Cumarin – Konzentration
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Kann Cumarin enthalten
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Cumarin – Anteil
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0,02g/kg Zimt
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bis zu 9g/kg Zimt
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Aussehen
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kompakt aufgerollt
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Beidseitig wie ein Brezel eingerollt
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Erkennungsmerkmal
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Sieht ähnlich aus wie eine aufgeschnittene Zigarre von innen
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Die Cassia-Zimtstangen werden auch gerne als Dekoartikel eingesetzt
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Cumarin
Cumarin kann bei Überdosierung Kopfschmerzen verursachen. Bei noch stärkerer Überdosierung können auch Leberschäden, Leberentzündungen und möglicherweise auch Krebs auftreten. Dieses wurde bei Studien mit Ratten festgestellt. Vergleichbare Studien am Menschen wurden nicht durchgeführt und somit ist ungewiss ob das Ergebnis bei den Tierversuchen auf den Menschen übertragbar ist.
Lebensmittelhersteller müssen keine Angaben darüber machen, welchen Zimt sie verwenden. Man kann aber sicher davon ausgehen, dass schon aus Kostengründen der billigere Cassia Zimt bevorzugt eingesetzt wird.
Auszug vom Bundesinstitut für Risikobewertung:
Stellungnahme Nr. 036/2012 des BfR vom 27. September 2012*
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat auf Basis neuer Daten seine Stellungnahme zu Cumarin vom 16. Juni 2006 aktualisiert.
In den vergangenen Jahren wurden neue Erkenntnisse, insbesondere zur Bioverfügbarkeit und Exposition gewonnen. Weiterhin gelten seit Januar 2011 neue europäische Höchstgehalte für Cumarin in bestimmten verzehrfertigen Lebensmitteln. Die Einschätzung des Gefährdungspotenzials von Cumarin hat sich nicht geändert. Die tolerierbare Dosis (TDI-Wert) von 0,1 mg pro kg Körpergewicht, die ohne gesundheitliche Beeinträchtigung ein Leben lang täglich aufgenommen werden kann, ist weiterhin gültig. Das BfR wies durch eine Bioverfügbarkeitsstudie nach, dass Cumarin auch aus der Pflanzenmatrix Zimt gut vom Körper aufgenommen wird. Der TDI-Wert, der aus Daten mit isoliertem Cumarin abgeleitet wurde, kann daher auch für Cumarin in zimthaltigen Lebensmitteln herangezogen werden. Seit Januar 2011 gelten in der Europäischen Union (EU) neue Höchstgehalte für Cumarin in verzehrfertigen Lebensmitteln. Auch wenn diese neuen EU-Höchstgehalte ausgeschöpft werden, sind Überschreitungen des TDI-Werts nur möglich, wenn täglich große Mengen an zimthaltigen Lebensmitteln verzehrt werden. Bei Kleinkindern mit einem Körpergewicht von 15 kg wäre der TDI-Wert bei 30 g Zimtsternen (ca. 6 kleine Zimtsterne) oder 100 g Lebkuchen täglich ausgeschöpft. Für Zimtstangen und Zimtpulver als Gewürz zur Verwendung im Haushalt sind jedoch keine Höchstgehalte festgelegt worden. Geht man von einem durchschnittlichen Cumaringehalt in Cassia-Zimt von 3000 mg pro Kilogramm Zimt aus, kann der TDI-Wert bei Verbrauchern, die viel Cassia-Zimt essen, überschritten werden. Bei einem Erwachsenen mit einem Körpergewicht von 60 kg ist der TDI-Wert bei 2 g Cassia-Zimt täglich ausgeschöpft. Bei einem Kleinkind mit einem Körpergewicht von 15 kg ist dies bei einer Aufnahme von 0,5 g Cassia-Zimt täglich der Fall. Die Gesamt-Exposition kann durch andere Quellen, wie zum Beispiel cumarinhaltige Kosmetika, erhöht werden. Verbraucher, die häufig und regelmäßig zimthaltige Lebensmittel verzehren, sollten dies berücksichtigen. Das BfR rät nach wie vor zum maßvollen Verzehr von Cassia-Zimt. Verbraucher, die oft große Mengen Zimt als Gewürz verwenden, sollten den cumarinarmen Ceylon-Zimt verwenden.
*Der vollständige Bericht ist auf der Internetseite vom BfR zu lesen*
Fazit: Für den privaten Gebrauch wird empfohlen, den etwas teureren Ceylon Zimt zu verwenden. Dieser ist im Asia-Shop, in Apotheken, in Drogeriemärkten, in Reformhäusern und in einigen Lebensmittelgeschäften erhältlich. Aufgrund des geringen Cumarin-Gehalts gilt dieser als unbedenklich!
Quellen:
www.wikipedia.de/zimt
Verpflegungsmanagement 1/2.2014
www.gesundheit.de/ernaehrung/lebensmittel/gewuerze/zimt-warum-er-schaden-kann
www.BfR.de
Rezept
Zimtsterne
Zutaten:
Für den Teig:
500 g Mandeln, gemahlen
300 g Puderzucker
2 TL Ceylon – Zimt
2 Eiweiß
2 EL Amaretto (Mandellikör)
n. B. Puderzucker für die Arbeitsfläche
Für die Glasur:
1 Eiweiß
125 g Puderzucker
Zubereitung:
Die gemahlenen Mandeln mit dem Zimt und dem Puderzucker mischen. Den Amaretto und die Eiweiße dazu geben und alles gründlich zu einem homogenen Teig verkneten.
Den Teig auf einer mit Puderzucker bestäubten Arbeitsplatte ausrollen und Sterne ausstechen. Den Ausstecher auch zwischendurch in Puderzucker tauchen, damit der Teig nicht daran festklebt.
Ein Eiweiß sehr steif schlagen und den Puderzucker nach und nach einrieseln lassen. Die Sterne mit dieser Masse bepinseln. Die Sterne im vorgeheizten Backofen auf der untersten Schiene bei 150°C ca. 10 – 15 Minuten backen.
Dieses Rezept enthält:
4904 Kcal
133 g Eiweiß
265 g Fett
460 g Kohlenhydrate
0 mg Cholesterin